Paris Versäumnisse bei der BSE-Bekämpfung vorgeworfen

BRÜSSEL, 6. Februar (AFP). Die EU-Kommission wirft Frankreich Versäumnisse bei der Bekämpfung der Rinderseuche BSE vor. Der Schutz der Verbraucher sei nicht ausreichend und die Tiere würden trotz EU-Verbots zum Teil noch immer mit Tiermehl gefüttert, hieß es in einem Bericht, der am Samstag in Brüssel bekannt wurde. EU-Kontrolleure hatten Anfang Juni die Aufzucht und Verarbeitung von Rindern in Frankreich untersucht. Der radikale Bauernführer José Bove nahm den EU-Bericht zum Anlass, der Regierung in Paris " Doppelzüngigkeit" vorzuwerfen. Statt sich um das Tiermehl zu kümmern, konzentrierten sich die französischen Behörden auf die Gefahren des britischen Rindfleischs. Die EU-Kontrolleure bemängelten, die Ausbildung und Information der Landwirte sowie der für die Schlachthäuser zuständigen Tierärzte sei "nicht zufriedenstellend". Bove, der in als Vorkämpfer gegen die industrielle Lebensmittelproduktion gilt, warf den Agrarkonzernen vor, sich nicht um die Bestimmungen zu scheren. Die Regierung zögere, sich mit diesen Konzernen anzulegen.

Aus Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.02.00

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