Bundesamt für Naturschutz kritisiert Länder

mas. BERLIN, 16. Februar. Der Präsident des Bundesamtes für Naturschutz, Vogtmann, wirft den Bundesländern vor, die Meldung wichtiger Schutzgebiete nach Brüssel verpasst zu haben. Erst nach der Drohung der Europäischen Kommission, die Strukturfondsmittel so lange nicht auszuzahlen, bis sie die Lebensräume wichtiger Pflanzen- und Tierarten gemeldet hätten, seien die Länder wach geworden. Doch seien die Anträge, die das Bundesamt bisher zur Prüfung bekommen habe, qualitativ schlecht gewesen- "Die melden Schrott, einige Edelschrott", sagte er in Berlin. Das Problem sei, dass der Bund den Ländern nicht vorschreiben dürfe, was sie zu melden hätten. Daher könne das Bundesamt auch nicht garantieren, dass Deutschland seine Gebiete vollständig "liefern" werde. Es könne beispielsweise nicht sein, dass ein wichtiges Schutzgebiet über ein Bundesland hinausreiche" aber vom angrenzenden Land nicht in die Liste der Schutzgebiete aufgenommen werde. Auch reiche der Umfang der FFH- Gebiete bisher bei weitem nicht aus: "Ich wäre froh, wenn es zehn Prozent der Fläche würde." Hinterher hinken nach seinen Worten Hessen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen, bemüht zeigten sich Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.

Aus Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.02.00

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