Listeriose-Alarm in Frankreich

sieben Todesfälle seit November

PARIS, 20. Februar (AFP). Nach einer Reihe tödlicher Lebensmittelvergiftungen durch Listeriose-Bakterien schlagen die französischen Behörden Alarm: Das Gesundheitsministerium richtete einen Krisenstab ein und warnte besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen wie Schwangere und alte Menschen am Wochenende vor dem Verzehr bestimmter Frischfleisch- und Rohmilchprodukte. Seit November sind in Frankreich sieben Menschen an Listeriose gestorben. Die Krankheitsfälle sind auf neunzehn Departements verteilt. Da die Inkubationszeit bis zu zwei Monate beträgt, kann die Zahl der Ansteckungen noch viel höher sein. Hunderte von Fachleuten arbeiten daran, die Herkunft der Verseuchung zu klären. Sie sei noch immer "ein Rätsel", sagte Gesundheits-Staatssekretärin Dominique Gillot am Sonntag. Wahrscheinlich sei aber, dass verunreinigte Wurstwaren die Krankheitsfälle verursacht hätten. Das Bakterium Listeria monocylogenes wird vor allem über Metzgereiprodukte wie Pasteten und Gelee sowie die in Frankreich beliebten Käsesorten aus Rohmilch übertragen. Es ist der schlimmste Fall von Listeriose-Vergiftungen sei acht Jahren. Damals waren in Frankreich 63 Menschen an der Infektion durch verseuchte Schweinezunge in Aspik gestorben, 22 Frauen erlitten Totgeburten, nachdem sich ihr Fötus im Mutterleib angesteckt hatte.

AFP-Meldung vom 20.02.00

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