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Deutschlandfunk: Umwelt und Landwirtschaft
Manuskript vom: 4.7.2003 • 16:35

Frisch vom Markt
Buttermilch und Kefir

Buttermilch ist nicht nur ein preiswerter Durstlöscher, sie ist auch
erfrischend und macht satt. Das weiss die Kölnerin Britta Klütsch zu
schätzen:

Buttermilch haben wir den ganzen Sommer über bei uns im Kühlschrank , weil
wir eigentlich gerne Milchshakes trinken. Und zwar am liebsten den mit
Zitronen. Dafür nehme ich ein paar Eiswürfel und drücke eine Zitrone aus,
geb das dazu, und geb dann die Buttermilch drauf , für vier Personen sollte
es schon ein ganzer Becher sein, mixe das ganze gut durch .....Mixgeräusch
..und schon ist es fertig.

Was hier zu einem leckeren Erfrischungstrunk verarbeitet wird, ist
eigentlich ein Abfallprodukt. Denn Buttermilch entsteht - wie der Name schon
sagt - während der Herstellung von Butter. Dabei bleibt Milchflüssigkeit
übrig und mit Hilfe von Milchsäurebakterien wird daraus Buttermilch. Warum
dieses Getränk so gesund ist, erklärt Angela Clausen, Ernährungsberaterin
der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen

Buttermilch ist sehr fettarm und enthält noch Eiweiß und einige
Kohlenhydrate und vor allen Dingen enthält sie einen großen Teil der
Mineralstoffe und Vitamine, die ursprünglich in der Milch vorhanden waren
und nicht in die Butter übergehen.

Buttermilch ist besonders reich an Magnesium und Kalzium, das für den
Knochenaufbau wichtig ist. Außerdem enthält das Sauermilchgetränk neben den
Vitaminen A und D, viel Vitamin B 2 und das wirkt im Körper nicht nur innen
sondern auch außen:

Die B-Vitamine werden ganz allgemein mit der Schönheit von Haut und Haaren
in Verbindung gebracht von daher wird ja Buttermilch auch gerne als
Schönheitskur von innen bezeichnet: Es hat aber auch viel mit dem
Stoffwechsel ganz allgemein zu tun, die Vitamine haben eine sehr umfassende
Wirkung im Körper.

Ein anderes Milchprodukt, das im Sommer Konjunktur hat, ist der Kefir.
Dieses Getränk, das ursprünglich aus dem Kaukasus kommt, gibt es in
flüssiger und löffelfester Form. In seiner asiatischen Heimat hat Kefir
einen fast schon legendären Ruf: er soll für Langlebigkeit sorgen und gilt
deshalb als Getränk der Hundertjährigen. Doch auch mit modernen
Analysemethoden ist es bisher nicht gelungen, das Geheimnis der gesunden
Wirkstoffe zu lüften, meint Angela Clausen:

Kefir ist auch ein Sauermilchprodukt wird aber mit speziellen Kefirkulturen,
das sind so blumenkohlartige Knöllchenbakterien, hergestellt. Die genaue
Zusammensetzung der Kefirkulturen kennt man immer noch nicht so richtig. Das
ist ein ganz großes Gemisch von Bakterien, unter anderem sind da auch Hefen
dabei und es unterscheidet es eben dadurch, dass es nicht nur sauer wird,
sondern dass es auch gleichzeitig mit etwas Alkohol angereichert ist.

Der Alkohol entsteht, weil die Kefirkulturen den Zucker in der Milch
zersetzen. Zwar ist der Alkoholgehalt gering, trotzdem sollten Kinder das
Milchprodukt nicht in größeren Mengen essen oder trinken. Der Kefir enthält
viel Kalzium und Vitamin B und er ist gut für die Verdauung, das liegt am
speziellen Gärprozess der Milch. Herstellen kann man das Getränk der
Hundertjährigen übrigens auch ganz einfach zu Hause, die speziellen
Knöllchenbakterien dazu gibt es in Naturkostläden:

Die werden einfach in ganz gewöhnliche Milch gegeben und die
Fettgehaltsstufe kann sich jeder selber aussuchen und dann muss man einfach
warme Temperaturen haben damit der Kefir gedeiht. Also Zimmertemperatur ist
eigentlich schon ganz gut dafür.

© DeutschlandRadio 2003

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