Nitrate ­ eine Gefahr für die Gesundheit?

Nitrate (NO3) sind wichtige natürliche Bausteine im Stickstoffkreislauf der Natur, Pflanzen decken ihren Stickstoffbedarf mit dem für sie unersetzlichen Nitrat aus dem Wasser des Bodens. Hieraus bilden die Pflanzen Eiweiß.

Zu unerwünscht hohen Nitratansammlungen kann es sowohl in der Pflanze als auch im Wasser des Bodens (evtl. Trinkwasser) kommen. Dabei ist Nitrat selbst für den Menschen ungefährlich. Aus Nitrat kann jedoch Nitrit und hieraus können Nietrosamine entstehen. Nitrite und Nietrosamine stellen bei zu hoher Konzentration ein gesundheitliches Risiko dar.

Bei starker Viehhaltung, Intensivkulturen und ungünstigen Bodenverhältnissen sind bei übertriebener mineralischer und überhöhter organischer Düngung (Stallmist, Gülle, Klärschlamm, pflanzliche Überreste) erhöhte Nitratkonzentrationen im Grundwasser bzw. in der Pflanze nicht auszuschließen.

Doch nicht nur die Landwirtschaft verursacht Nitrat- und Phosphateinträge in das Grundwasser. Solche Behauptungen lassen die Belastungen aus der Industrie und den privaten Haushalten außer acht. Zudem sind Stickstoff und Phosphorsäure von Natur aus in Gewässern enthalten; sie sind lebensnotwendige Bausteine für Pflanzen, Tiere und Menschen.

In die Gewässer (früheres Bundesgebiet) gelangen jährlich ca. 700.000 Tonnen Stickstoff. Aus der Landwirtschaft kommen davon etwa 35%; 27% stammen aus industriellen und 23% aus häuslichen Abwässern. Die Phosphoreinträge werden auf ca. 66.000 Tonnen geschätzt; davon stammen ca. 53% aus häuslichen und 18% aus industriellen Abwässern. Die Landwirtschaft ist mit etwa 27% beteiligt.

Aber unsere Bauern leisten bereits heute viel, um die Nährstoffeinträge in die Gewässer zu senken.

So wird Stickstoffdüngung heute ­ schon aus Kostengründen ­ zeitlich (mehrmalige kleine Gaben) und mengenmäßig dem Bedarf der Pflanze exakt angepasst, damit kein Dünger (Geld) verschenkt wird.

Ende Oktober bis Februar, also in der vegetationsarmen Zeit, in der das Grundwasser weitgehend erneuert wird, wird die Jauche- bzw. Gülleausbringung beschränkt.

Gülle wird in speziellen Behältern über die Wintermonate gelagert und erst zu Beginn der Vegetationszeit, wenn die Pflanzen den Stickstoff wieder aufnehmen, ausgebracht. 

 

[Startseite] [zum Fragenkatalog] [zur vorherigen Frage] [zur nächsten Frage]

© 1997-99 IMA  Information · Medien · Agrar e.V.