Power to the Bauer

Bauer mit Tieren und SchultafelOhne Power wird nichts aus dem Bauern ­ auch wenn es um die Hofnachfolge geht. Denn die Lage der Landwirtschaft ist schwierig. Es gibt immer weniger existenzfähige landwirtschaftliche Betriebe. Anders als früher, wo junge Leute die Hofnachfolge selbstverständlich antraten, macht sich heute ein Jungbauer eher zuviel als zuwenig Gedanken um seine Zukunft.

Für die Leitung eines Betriebes ist eine gute Ausbildung wichtig. Sie dauert in der Regel drei Jahre in einem oder mehreren anerkannten Ausbildungsbetrieben. Die Jungbauern lernen, den Acker zu bearbeiten und zu bestellen; sie beobachten das Wachstum der Pflanzen und kümmern sich um ihre Pflege. Da der Boden häufig über Generationen in Familienbesitz ist, müssen sie sehr sorgfältig damit umgehen.

Zudem erfahren die angehenden Landwirte, was Schweine, Hühner oder Kühe zum Leben brauchen. Viel "Köpfchen" im Umgang mit Maschinen und Stalleinrichtungen ist gefordert. Die Technik stellt hohe Anforderungen in der Bedienung. Computer sind vielerorts im Einsatz. Muskelkraft brauchen die jungen Leute trotzdem, wenn auch nicht mehr so häufig wie früher. Auch der Umweltschutz und die Landschaftspflege sind wichtig. In der Berufsschule geht es dagegen eher um ein theoretisches Grundwissen. Mit einer praktischen, einer schriftlichen und einer mündlichen Prüfung schließt die Ausbildung ab. Wenn Bauern mindestens drei weitere Jahre in der Landwirtschaft gearbeitet haben, können sie sich zum Meister ausbilden lassen. Viele besuchen auch eine Universität.

Ihren Neigungen entsprechend spezialisieren sich die Jungbauern für bestimmte Fachbereiche: die einen im Ackerbau, die anderen in der Schweine- oder Rinderhaltung usw. Durch Weiterbildung erwerben sie hierfür ihr Spezialwissen. Daneben spielen die natürlichen Gegebenheiten und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine große Rolle. So gibt es heute nur noch selten auf einem Hof gleichzeitig Hühner, Schafe, Schweine, Rinder und Pferde.

Warum ergreifen heute junge Leute diesen Beruf? Nun, wo gibt es sonst so viele Möglichkeiten, selbständig zu arbeiten, wo spürt man ähnlich große Verantwortung für Pflanzen und Tiere? Wer das ganze Jahr über vom Säen bis zum Ernten beobachtet, wie die Pflanzen wachsen, ist unmittelbar in den Naturkreislauf einbezogen. Und jemand, der sieht, wie Kälber oder Ferkel geboren werden, hat einen eigenen, ganz besonderen Bezug zum Leben.

 

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