"Alternative Landwirtschaft" ... warum denn nicht?

Feld mit MohnblumenWorin unterscheiden sich ökologische und konventionelle Landwirtschaft voneinander? Bei beiden Anbauweisen müssen die Felder gedüngt und müssen die Pflanzen vor Schädlingen und zu starken Konkurrenzpflanzen ("Unkraut") geschützt werden. Andernfalls würden die Böden ausgelaugt oder die Ernte wäre in Gefahr.

Im ökologischen Landbau wird auf mineralische Stickstoffdünger und synthetisch erzeugte Pflanzenschutzmittel verzichtet. Man benutzt Düngerformen wie Rohphosphat, Thomasmehl, mineralische Kalidünger sowie verschiedene Spurenelemente. Beim Pflanzenschutz werden im ökologischen Anbau Schwefel, Kupferpräparate, Pflanzenextrakte und biologische Schädlingsbekämpfer wie Bacillus thuringiensis oder Granuloseviren eingesetzt. Ferner wird eine vielseitige Bodennutzung und ein geringer Viehbesatz pro ha angestrebt. Insgesamt wird extensiver gewirtschaftet.

Die ökologische Landwirtschaft hat jedoch ihren Preis: Sie erfordert mehr menschliche Arbeitskraft, und die Erträge sind um 30 bis 40% niedriger. Deshalb sind Produkte aus dem ökologischen Anbau auch spürbar teurer als andere. Wären die Preise gleich, könnten nur wenige ökologisch wirtschaftende Betriebe längere Zeit überleben. Viele erwirtschaften einen guten Teil ihres Unternehmensertrages aus dem direkten Verkauf an Verbraucher. Das erfordert zusätzlichen Arbeitsaufwand und erhöht damit die Lohnkosten weiter.

Auch der konventionelle Landbau ist inzwischen wesentlich umweltschonender geworden. Das geschieht mit den Methoden des "Integrierten Pflanzenbaues": Betriebsorganisation durch gezielte Aufzeichnungs- und Informationssysteme, Sortenauswahl und Saatgut, gezielte Bodenbearbeitung, Prinzip des immergrünen Bodens, vielgestaltige Fruchtfolge, optimale Pflanzenernährung je nach Standort, Pflanzenschutz nach dem Schadschwellenprinzip.

Insgesamt ging der Verbrauch an Dünge- und Pflanzenschutzmitteln in den letzten Jahren erheblich zurück. Boden, Pflanzen und Tiere sind die Existenzgrundlage aller Bauern. Sie haben deshalb ein fundamentales Interesse daran, diese Grundlage langfristig zu erhalten.

 

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