Wo bleibt unser Haushaltsgeld?

Monat für Monat dasselbe: äDas Geld geht weg wie warme Semmeln!“, nur: die Semmeln, genauer Nahrungsmittel insgesamt, sind nicht schuld, wenn uns das Geld ausgeht.

Die Nahrungsmittelausgaben (von 4-Personen-Arbeitnehmerhaushalten mit mittlerem Einkommen) betragen heute (ohne Verzehr in Gaststätten und Kantinen) weniger als ein Sechstel der gesamten Ausgaben für den privaten Verbrauch. Demgegenüber haben wir alle immer mehr Geld für Urlaub, Auto, Fernseher, Kleidung, Wohnung usw. zur Verfügung.

Noch 1970 wurde rund ein Drittel der Ausgaben des privaten Verbrauchs für Nahrungsmittel aufgewendet und 1950 war es sogar fast die Hälfte. Die Kosten der Nahrungsmittel belasten die Verbraucher heute immer weniger.

Die Kehrseite der Medaille: Von jeder Mark, die der Verbraucher für Nahrungsmittel ausgibt, erhält der Landwirt heute 27 Pfennige. 1971/72 konnte sich die Landwirtschaft dagegen hiervon genau die Hälfte (0,50 DM) gutschreiben; 1981/82 immerhin noch 46 Pfennige, heute – wie gesagt – nur noch gut ein Viertel.

Im einzelnen ist der Anteil, den der Bauer von den Nahrungsmittelausgaben erhält, unterschiedlich hoch. Von jeder vom Verbraucher für Brotgetreideerzeugnisse ausgegebenen Mark bekommt er heute viereinhalb Pfennige, von der äMilchmark“ 38 Pfennige und von der äEiermark“ 65 Pfennige. Je ursprünglicher die Erzeugnisse unserer Bauernhöfe an den Verbraucher gelangen, um so weniger Geld bleibt unterwegs hängen.

Für Weizen bekommt der Landwirt bei uns heute über ein Drittel weniger (!) als vor 36 Jahren. Die Preise für aus Weizen und Roggen hergestellte Verarbeitungsprodukte sind indes auf das Vier- bis Fünffache gestiegen. Dies zeigt der Vergleich der Erzeugerpreise (ohne MwSt., ab 1990 nach Abzug der Mitverantwortungsabgabe) und der Verbraucherpreise für Produkte aus Roggen bzw. Weizen in DM je kg:

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