Nahrungsmittel - immer billiger?

Gemessen an der Kaufkraftentwicklung des Industriearbeiter-Stundenlohnes ergibt sich eine stete "Verbilligung" unserer Nahrungsmittel; nominal, also in Mark und Pfennig ausgedrückt, ist das natürlich nicht so.

Für den dafür erzielten Lohn einer Stunde Arbeit aber bekommt ein Industriearbeiter (mit durchschnittlichem Lohn) immer mehr ­ immer mehr Nahrungsmittel jedenfalls! Für den Nettoverdienst einer Arbeitsstunde konnte er diese Nahrungsmittelmengen (in kg bzw. Liter) kaufen:

 
1960
1970
1980
1990
1995
dunkles Mischbrot
2,9
4,0
4,1
 4,7
 4,7
Zucker
2,0
4,5
6,3
 8,4
 9,9
Schweinekotelett
0,4
0,6
0,9
 1,3
 1,5
Rindfleisch zum Kochen
0,5
0,8
1,2
 1,5
 1,7
Butter
0,4
0,7
1,1
 1,8
 2,4
Vollmilch (3,5 % Fett)
3,8
7,1
9,4
12,3
14,3

Demgemäss ist umgekehrt die für den Kauf von Nahrungsmitteln aufzuwendende Arbeitszeit immer geringer geworden (in min/kg bzw. Liter):
 

 
1960
1970
1980
1990
1995
dunkles Mischbrot
 20,6
15,0
14,5
12,8
12,9
Zucker
 30,0
13,4
 9,6
 7,2
 6,0
Schweinekotelett
157,0
96,2
62,4
45,7
40,5
Rindfleisch zum Kochen
124,4
72,4
51,3
39,1
35,8
Butter
157,7
85,9
52,1
32,0
25,5
Vollmilch (3,5 % Fett)
 16,0
 8,5
 6,4
 4,9
 4,2

Bei kräftig gestiegenen Löhnen sind die Preise, die die Bauern für die von ihnen erzeugten Nahrungsmittel bzw. Rohstoffe erzielen, im Laufe der Jahre kaum gestiegen oder sogar gefallen. Für die Verbraucher wurden die Nahrungsmittel seit 1991 jährlich um 1,7% teurer. Dagegen stiegen die übrigen Lebenshaltungskosten um 3,3%. Im Verhältnis zu anderen Gütern des täglichen Bedarfs wurden sie also immer billiger und dienten damit als Inflationsbremse.

Grafik - Warenkorb/Arbeitszeit

 

 

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